Käthe Recheis (Foto Janczer)

 Käthe Recheis (1928 - 2015)

 
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Prof. Käthe Recheis

Biographie


1928 am 11. März in Engelhartszell, Oberösterreich, als Jüngste von vier Geschwistern geboren.
1929 Übersiedlung der Eltern nach Hörsching, O.Ö., wo der Vater, Dr. Hans Recheis, die Stelle des Gemeindearztes bekommt.
1934 - 1938 Volksschule in Hörsching.
1935                1937

1938 Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.
1939 Beginn des Zweiten Weltkriegs
1938 - 1945, diese Jahre der Diktatur und des Krieges schildert Käthe Recheis im Buch "Lena - Unser Dorf und der Krieg".
1938 - 1947 Besuch des Gymnasiums in Linz.
1945 Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai. Am 9. Juni Tod des Vaters, er betreut in einem Barackenlager des Flughafens Hörsching aus dem KZ-Waldlager Gunskirchen befreite Juden und stirbt an Fleckfieber. Mädchen aus dem Dorf Hörsching, auch seine Tochter, helfen als Krankenschwestern. Was sie damals miterlebte, schildert Käthe Recheis in dem Buch "Das Schattennetz" (später unter dem Titel "Geh heim und vergiss Alles" neu aufgelegt).
1947 Matura in Linz.
1947 - 1953 Redaktionssekretärin beim Veritas-Verlag in Linz.
1953 Sekretärin im österreichischen Büro des International Catholic Migration Committee (ICMC), Genf, zuerst in Linz, dann in Salzburg. In diesem Büro wurden in der Nachkriegszeit österreichische Auswanderer nach Übersee beraten und unterstützt.
1954 Erstveröffentlichung in Hans Weigels "Stimmen der Gegenwart" mit einer Geschichte aus dem "Schattennetz".
1955, im Jahr des Österreichischen Staatsvertrages, übersiedelte das Büro des ICMC nach Wien.
1956 wurde Käthe Recheis die Leitung des ICMC-Büros Wien übertragen.
1960 Teilnahme am Weltkongress der ICMC in Ottawa, Kanada, anschließend ein dreimonatiger erster Aufenthalt in Nordamerika.
Seit 1961 freiberufliche Schriftstellerin, sie lebt abwechselnd in Wien und in Hörsching/O.Ö.
1961 erscheint ihr erstes Kinderbuch "Kleiner Adler und Silberstern" im Verlag Herder, Wien.
In den Jahren danach viele Reisen nach Nordamerika; aus den Kontakten zu indianischen Autoren und Autorinnen, zu Vertretern der modernen Indianerbewegungen entstanden Freundschaften. Der Schriftsteller Joseph Bruchac (Abenaki) gab ihr den Namen Molse-Mawa "Fell des Wolfes", im übertragenen Sinn bedeutet das "Beschützerin des Wolfes".
1985 mehrwöchiger Aufenthalt in Bolivien, Chiquito-Indios.
1986-2008 erhält sie mehrere Auszeichnungen für ihr Lebenswerk (siehe unten).
1991 Verleihung des Ehrenprofessortitels durch das Ministerium für Unterricht und Kunst.
2015 stirbt Käthe Recheis am 29. Mai im Kreis der um sie sorgenden Familie.

Käthe Recheis ist Verfasserin von über 60 eigenen Büchern; 7 Bücher gemeinsam mit anderen Autoren, 13 Titel mit indianischen Originaltexten, über 200 Beiträge in deutschen und österreichischen Lesebüchern, 53 von ihr aus dem Englischen übersetzte Bücher; ihre Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt.

Käthe Recheis erhielt im In- und Ausland zahlreiche Auszeichnungen und Preise. 28mal bekamen Einzeltitel einen Preis; u.a. Öst. Staatspreise für Kinder- und Jugendliteratur, Öst. Kinder und Jugendbuchpreise der Stadt Wien, Silberner Griffel, Holland; zahlreiche Ehrenlisten; mehrmals Certificate of Honour, IBBY (Hans Christian Andersen Award Jury); Katholischer Kinderbuchpreis der Deutschen Bischofskonferenz.

Einige ihrer Bücher sind "Longseller".
Anzahl der Auflagen von Buch- und Taschenbuchausgaben:
Der kleine Biber und seine Freunde (1963), 33 Auflagen
Kleiner Bruder Watomi (1974), 36 Auflagen
Der Weisse Wolf (1982), 28 Auflagen
Lena - Unser Dorf und der Krieg (1987), 18 Auflagen
Wolfsaga (1994), 14 Auflagen

Auszeichnungen für das Gesamtwerk:
1986 Österreichischer Würdigungspreis für Kinder- und Jugendliteratur.
1987 Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Literatur
1988 Ehrenmedaille in Gold der Bundeshauptstadt Wien
1991 Verleihung des Professorentitels durch das Ministerium für Unterricht und Kunst
1995 Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach
1998 Kulturmedaille des Landes Oberösterreich
1999 Heinrich-Gleissner-Preis, Linz
2001 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
2007 Adalbert Stifter-Preis, Großer Kulturpreis des Landes Oberösterreich
2008 Scala humana-Preis, Lions Club, Linz

Laudationes
"... Aus Käthe Recheis' Werken spricht nicht nur eine neutrale Toleranz, nicht nur ein Bedauern fremder Schicksale, sondern eine tiefempfundene Achtung vor der Würde des anderen. Dieses Engagement für die Würde des Menschen, und nicht nur des Menschen, sondern auch der Tier- und
Umwelt, lässt sie zu der werden, als die sie einmal treffend bezeichnet wurde: zur poetischen Realistin" ...(P. Sepp Hollweck, Laudatio anlässlich der Verleihung des Österreichischen Würdigungspreises)

"...Sie lehrt junge Menschen eine Begegnung mit indianischer Lebenswelt, und sie lehrt sie vor allem auf ungemein ansprechende Weise das Nachdenken..." (Heinrich Pleticha, Rede anlässlich des Großen Preises der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)

"... Als integrative Persönlichkeit ist Käthe Recheis aus der österreichischen Jugendbuchszene nicht mehr wegzudenken. "Die Käthe" ist das schönste Beispiel dafür, dass Wesen und Werk einander bedingen... Immer gilt für sie dasselbe: genauestes Studium der Materie, Menschlichkeit,
erzählerische Dichte und bestmögliche stilistische Ausformung..." (Ingrid Weixelbaumer, Verlagsleiterin, 1986)

"... Es sind literarische Bilder, die von ihrer Fähigkeit zeugen, Zusammenhänge auf kindlicher Verständnisebene sichtbar zu machen..." (Heidi Lexe, Eröffnungsrede zur Ausstellung "Käthe Recheis - Leben und Werk" in der Öst. Nationalbibliothek, 1998)

Käthe Recheis über sich selbst:
"Ich schreibe Kinder- und Jugendbücher, weil ich daran glaube , dass es eine der prägendsten Formen der Literatur ist, und weil sie so vielfältig ist, dass ich, solange ich schreiben kann, nie an eine Grenze stoßen werde. Der Alltag und das Außergewöhnliche, alles hat seinen Platz und ist wichtig, Abenteuer und Spannung, unbeschwertes Lachen und Humor nicht weniger als die Fähigkeit, kreative Phantasie zu entwickeln, und Vorurteile abzubauen gegen Menschen, die anders leben als wir, die eine andere Kultur haben.

Die zweite und für mich ebenso wichtige und persönlich prägende Aufgabe ist der Einsatz für die Indianervölker Nordamerikas, der Wunsch, ihre Geschichte, ihre Kultur und ihre Anliegen den Lesern, seien es nun Kinder oder Erwachsene, nahezubringen."

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